„The Universe 25“ - Wozu eine masslose Überbevölkerung führt

Experiment The Universe 25

"Universe 25" ist der Name eines berühmten Experiments von John B. Calhoun aus dem Jahr 1968, das den Einfluss extremer Bevölkerungsdichte auf das Verhalten von Mäusen untersuchte. Das Experiment wurde in einem speziell entworfenen Paradies für Mäuse durchgeführt, das "Mäusestadt" genannt wurde und alle grundlegenden Bedürfnisse der Tiere erfüllte, außer ausreichend Platz.

Der Ablauf des Experiments:

·       Calhoun schuf eine Mäuse-Utopie mit ausreichend Nahrung, Wasser und Schutzräumen, aber begrenztem Raum.

·       Die Mäusepopulation wuchs zunächst schnell an, erreichte aber bald eine hohe Dichte.

·       Die Mäuse begannen, abnormales Verhalten zu zeigen: Aggression, sexuelle Perversionen, Vernachlässigung oder Angriff auf ihre Jungen.

·       Jüngere Mäuse, die in dieser chaotischen Umgebung geboren wurden, konnten keine normalen sozialen Bindungen aufbauen und entwickelten Schwierigkeiten bei der Paarung und Aufzucht ihrer Jungen.

·       Einige Mäuse zogen sich zurück und zeigten keine sozialen Interaktionen mehr, während andere hyperaktiv wurden und aggressive Verhaltensweisen zeigten.

·       Schließlich starb die Kolonie aus, selbst als einige Mäuse in eine "normale" Umgebung gebracht wurden, was auf eine irreversible Schädigung des Sozialverhaltens hindeutete.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen:

Das Experiment demonstrierte, dass extreme Bevölkerungsdichte und die damit verbundenen Verhaltensänderungen zu einem Kollaps der Gesellschaft führen können, selbst wenn die grundlegenden Bedürfnisse erfüllt sind.

Calhoun interpretierte die Ergebnisse als eine Metapher für mögliche Folgen des Bevölkerungswachstums und der Urbanisierung für die menschliche Gesellschaft.

Das Experiment hat weitreichenden Einfluss auf die Bereiche Soziologie, Psychologie und Stadtplanung gehabt und wird oft als Warnung vor den negativen Folgen von Überbevölkerung und sozialem Zerfall zitiert.

John Bumpass Calhoun (* 11. Mai 1917 in ElktonTennessee; † 7. September 1995) war ein amerikanischer Ethologe und Verhaltensforscher, bekannt für sein Studium der Bevölkerungsdichte und deren Auswirkungen auf das Verhalten. Er behauptete, dass die Auswirkungen der Überbevölkerung auf Nagetiere ein Modell für die Zukunft der Menschheit sein könnten.

John B. Calhoun

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/John_B._Calhoun)

* Erschienen in der Sonderausgabe FIGU-Zeitzeichen Nr. 165, zusammengestellt von Achim Wolf